Der menschliche Biorhythmus und Tageslicht
Mit den ersten Sonnenstrahlen am Morgen beginnt für Milliarden Menschen regelmäßig der Tag. Der Mensch hat sich in seiner Evolution an das Tageslicht und seine sehr unterschiedlichen Wirkungen ebenso gewöhnt wie an den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Viele Abläufe im Organismus wurden diesem Takt angepasst. Bei der jährlichen Zeitumstellung kann jeder von uns am eigenen Körper nachempfinden, wie sehr dieser Rhythmus unser Wohlbefinden bestimmt. Unser Organismus hängt an diesem zirkadianischen (tagesrhythmischen, eingespielten) Rhythmus und agiert entsprechend.
Hormonspiegel, Blutdruck, Stimmung und Leistungsbereitschaft verändern sich nach der inneren Uhr und beeinflussen damit unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. In den vergangenen ca. 100 Jahren hat sich der Mensch nun eine globale 24-Stunden-Gesellschaft geschaffen, ganz entgegen dem natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus. In unserer modernen Zivilisation endet die Helligkeit nicht mehr am Abend und das elektrische Licht bestimmt heutzutage in sehr hohem Maße unser Leben. Diese scheinbare Unabhängigkeit von Tageszeiten ist, wie wir heute wissen, äußerst kritisch zu bewerten. Ein Problem, das sich „Human Centric Lighting“ oder auch „biologisch wirksames Licht“ annimmt.
Das Licht scheint also der Taktgeber unserer inneren Uhr zu sein. Aber wie macht es seinen Einfluss beim Menschen geltend?
Seit dem Millennium weiß man, dass Licht uns noch viel stärker beeinflusst, als man bis dahin annahm. Beleuchtung sollte demnach stets am natürlichen Tageslicht orientiert sein und gezielt in den Tagesverlauf integriert werden. Der wesentliche Aspekt ist dabei die biologische Wirkung des Lichts auf unsere innere Uhr und die damit verbundenen emotionalen und psychologischen Wirkungen auf unseren Körper.